Freie Wähler informieren sich über die Grundschulsozialarbeit in der Kreisstadt

Im Rahmen der letzten Fraktionssitzung statteten die Kreisräte der Stadt Tuttlingen einen Besuch ab. Rolf Sauter vom Amt für Familie, Bildung und Jugend der Stadtverwaltung stellte den Kreisräten die Überlegungen und Hintergründe der an den städtischen Grundschulen neu geplanten Schulsozialarbeit vor, die zum ersten April beginnen soll. Hintergrund des Informationsgespräches war ein von der CDU-Kreistagsfraktion gestellter Antrag, dass sich der Landkreis an diesem Modellprojekt zunächst für die Dauer eines Jahres mit einem Anteil von 1/3 der anfallenden Personalkosten beteiligen soll.

Sauter stellte zunächst anschaulich die besondere Problemlage in Tuttlingen dar, die sich vor allem auch aus dem überdurchschnittlich hohen Ausländeranteil an einigen Schulen ergibt. Mit dem Einsatz von Sozialarbeitern an Hauptschulen aber auch in der mobilen Jugendarbeit habe man gute Erfahrungen gemacht. Je früher Hilfen ansetzen desto größer seien die Erfolgsaussichten. Hauptaufgabe der Sozialarbeiter an den Grundschulen sei die Begleitung und ergänzende Betreuung während der Schulzeit, darüber hinaus aber auch eine verstärkte Elternarbeit. So wolle man zumindest den Familien helfen, die sich helfen lassen. Sauter machte auch deutlich, dass die Stadt Tuttlingen auf jeden Fall mit diesem auf Dauer angelegtem Projekt beginnen werde, unabhängig von einem eventuellen Kreiszuschuss.

 

Die Kreisräte der Freien Wähler waren sich zwar darin einig, dass eine solche Unterstützung in der speziellen Tuttlinger Situation sinnvoll und lobenswert sei. Allerdings seien die Verhältnisse nicht auf die Kreisgemeinden übertragbar. Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Verschlechterung der Finanzsituation müsse der Kreis mit der Übernahme neuer Aufgaben sehr zurückhaltend sei. Der Landkreis engagiert sich mit erheblichen Mitteln bei der Schulsozialarbeit an Brennpunkthauptschulen und auch in der freien kommunalen Jugendarbeit. Grundschulen wurden bisher aber immer als ureigene Aufgabe und Zuständigkeitsgebiet der Gemeinden angesehen. Bei dieser Trennung sollte man auch bleiben. Deshalb wird die Kreistagsfraktion den Antrag der CDU auf Mitfinanzierung ablehnen, ohne dadurch die lobenswerten Bemühungen der Stadt schmälern zu wollen.